Tageswanderungen in Bad Salzuflen

Mit unseren Tageswanderungen in Bad Salzuflen entdecken Sie die historische Altstadt, genießen Sie die Blütenpracht im Kurpark und erkunden Sie den Landschaftsgarten und die

nahegelegenen Waldgebiete. Erleben Sie Erholung und Natur eingebettet in die reizvolle Wald- und Hügellandschaft des Teutoburger Waldes. Erleben Sie Bad Salzuflen.

Viel Spaß beim Wandern!

Der dichte Laubwald über weite Wegstrecken sorgt dafür, dass er auch im
Hochsommer angenehm zu begehen ist. An klaren Wintertagen erreicht die
Sonne den Wanderer, das fehlende Laub eröffnet dann schöne Ausblicke. Die
Wegstrecken sind vor kalten Winden geschützt.

Alte Landwehr: Diese Landwehr markierte ursprünglich die Grenze der städtischen
Gemarkung; sie geht bis in das späte Mittelalter zurück und diente dem Schutz
vor unerwünschten „Gästen“. Die Landwehren wurden auf einem Wall von bis
zu vier Metern Breite mit dichtem Gebüsch bepflanzt, meist mit Hainbuche
und Weißdorn. Vor der Wallanlage war ein tiefer Graben angelegt. Fahrwege,
die durch die Hecke führten, waren häufig durch einen Schlagbaum gesperrt.
Außerdem gab es sehr schmale, niedrige Durchgänge. Ein Reiter auf dem Pferd
konnte dort nicht hindurch kommen, er musste absteigen. So konnten dieGrenzen einfach verteidigt werden. Von diesen alten Landwehren stammt auch der
Ausdruck „sich in die Büsche schlagen“: Das taten Leute, die heimlich die Grenze
überschreiten wollten.Schwaghof: Das Hofrecht soll bereits im 8. Jahrhundert
dem Sachsenherzog Wittekind verliehen worden sein. Hinter dem Hotel ist noch
ein alter Fluchtspeicher zu sehen, dessen Eingang in etwa 3 m Höhe nur über
eine Leiter erreichbar war. Die Menschen hielten hier ihre Vorräte. Wenn Feinde
einfielen, konnten Sie die Leiter hochziehen und waren so geschützt und versorgt.
Die alte Schwaghofmauer ist heute noch Besitzgrenze zwischen der Stadt Bad
Salzuflen und dem Landesverband Lippe.
Fledermäuse: In Deutschland gibt es zwanzig Fledermausarten, alle nutzen sie den
Wald. Einige Arten sind nur im Sommer im Wald zu finden, wenn sie ihre Jungen
in Wochenstuben aufziehen. Andere halten auch ihren Winterschlaf in hohlen
Bäumen oder anderen Schlafhöhlen. Fledermäuse sind die einzigen flugfähigen
Säugetiere, sie haben sich bereits vor über 50 Millionen Jahren den Luftraum
erobert. Im Salzufler Stadtwald wurden zehn verschiedene Fledermausarten
festgestellt, darunter auch seltene Arten wie der Kleine Abendsegler (galt bis Ende
des letzten Jahrhunderts in Westfalen seit mehr als 100 Jahren als verschollen)
oder die Bechsteinfledermaus. Fledermäuse fliegen mit den Händen und sehen
mit den Ohren. Der wissenschaftliche Name „Chiroptera“ heißt zu deutsch
„Handflügler“. Die Tiere orientieren sich durch Ultraschallrufe, deren Echo sie mit
den Ohren wieder auffangen. Als Nachtjäger sind sie deshalb nicht auf ihre Augen
angewiesen.
Fledermäuse ernähren sich von Insekten, Spinnen und anderen Gliedertieren. Hier
liegt auch der hohe biologische Nutzen der Tiere: in der Schädlingsbekämpfung.
Eine Kolonie von 300 Weibchen der Mausohrfledermaus kann in einem Sommer
über 500 Kilogramm an Schadinsekten vertilgen! Für Fledermäuse werden im
Stadtwald „Spechtbäume“ (Höhlen) erhalten und spezielle Nistkästen aufgehängt.

Die Wegstrecke entlang des Golfplatzes und des Schwaghofbach-Tals (letzter Wegabschnitt) liegt in der offenen Landschaft, sonst geht es durch vorwiegend Laubwald. Im Hochsommer sollten Sie das einplanen.

Grenzsteine: Die meisten Grenzsteine stammen aus dem 19. Jahrhundert. Sie können die lippische Rose erkennen, auf der Rückseite finden Sie den preußischen Adler. Die Steine sind alle durchnummeriert. Auf der Kreisgrenze finden sie auch sehr alte Grenzsteine aus dem Jahr 1536, die noch nicht mit einer Jahreszahl versehen wurden. Diese Steine haben nicht die spätere, typische Form, ihre Bezeichnungen sind trotzdem oft besser zu erkennen als auf den neueren Grenzsteinen. Das liegt an der besseren Qualität des Sandsteins. Die lippische Rose auf der Vorderseite ist sehr viel einfacher ausgeführt als bei den neueren Steinen, auf der Rückseite sind die Ravensberger Sparren zu sehen. Ab 1666 gehörte die Grafschaft Ravensberg zum Kurfürstentum Brandenburg. 1701 krönte sich der brandenburgische Kurfürst zum König in Preußen, von da an verlief also die Grenze zwischen der Grafschaft Lippe und einem Teil des Königreiches Preußen (Ravensberg/Minden).

Seligenwörden. Unter dem Waldboden an den Kellerteichen würde kaum jemand die Reste einer alten Hofstelle vermuten. Und doch führt die Bezeichnung „Keller“ auf ihre Spur. Keller steht hier für wüster, aufgegebener Ort oder Hofstelle. Hier stand bis ins Spätmittelalter einer der zahlreichen Oberhöfe des adeligen Stiftes (Klosters) St. Marien in Herford, der Amtsmeierhof Seligenwörden. Die sächsischen Hofgründer nannten ihn nach dem sumpfigen Tal(„seling“ für sumpfig, „wurdt“ oder „wordt“ für Grundstück). Zu einem Oberhof gehörten viele abhängige Höfe, die ihre Abgaben vor allem in Naturalien an den Oberhof abführen mussten.
Der Amtsmeierhof Seligenwörden unterstand unmittelbar der Fürstäbtissin zu Herford, die dem adeligen Stift St. Marien vorstand und schon im 12. Jahrhundert viel Macht hatte. Der Verwalter des Oberhofes, der Amtsmeier, war dafür verantwortlich, dass die Abgaben das Kloster pünktlich erreichten. Ende des 15. Jahrhunderts verwaiste der Oberhof, Pest und Kriege waren schuld daran. Von ihm sind keine Reste erhalten.
Um 1500 kaufte die wachsende Stadt Salzuflen Stück für Stück die Ländereien des Hofes auf, die inzwischen teilweise bewaldet waren. Die Fürstäbtissin behielt sich aber das Recht des wirklichen Eigentümers vor. So musste die Stadt neben dem Kaufpreis bei jedem Bürgermeisterwechsel eine erhebliche Abgabe an das Stift Herford abführen. Die Salzufler waren also interessiert, dass ihre Bürgermeister möglichst alt wurden und lange im Amt blieben. Erst mit der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte die Flur Seligenwörden der Stadt wirklich. Auch die Restflächen wurden aufgeforstet, die Flurbezeichnung Pottenkamp („Potten“ für Baumsetzlinge) erzählt davon. Das Holz wurde für die Salzgewinnung und die Haushalte der Stadt dringend gebraucht.

Die Wegstrecke entlang des Golfplatzes und des Schwaghofbach-Tals (letzter
Wegabschnitt) liegt in der offenen Landschaft, sonst geht es durch
vorwiegend Laubwald.

Autobahnbrücke: Die Finnebachtalbrücke gehört zu den ältesten
Autobahnbrücken in Deutschland. Sie wurde 1938/39 gebaut, am 18. August 1939
dem Verkehr übergeben und gilt noch heute als architektonisches Meisterwerk.
Sie ist aus rotem Eifelsandstein gebaut, die Quader sind exakt aufeinander gesetzt.
Seit 1988 steht die Brücke unter Denkmalschutz. Mit dem Ausbau der A2 im Jahr
1996 ist sie durch das Auflegen von Betonplatten auf 38 Meter verbreitert worden.